2. Weltkrieg
Datum Chronikeintrag: 2. April 1945
Als am 29. März 1945 die US-Army Brilon erreichte war die Reichsstraße 7, heute B 7, durch Kolonnen der Wehrmacht und von ausländischen Gefangenen belegt.
Nun versuchten die Kolonnen über Rixen auszuweichen. In der Nacht zum 30. März erschien der Leiter der Gauschulungsburg Erwitte, als Vertreter der Gauleitung, im Dorf, um den Volkssturm aufzurufen und die Verteidigung vorzubereiten. Ein Ritterkreuzträger der Wehrmacht mit zwei SS-Leuten holten nun alle Soldaten ohne gültige Marschpapiere von ihren Fahrzeugen. Diese Soldaten sollten mit aus Brilon geflohenen Männern vom Reichsarbeitsdienst und einem Bataillon vom Volkssturm Freikorps Sauerland aus dem Kreis Arnsberg die Verteidigung übernehmen. Die Männer des Volkssturmes waren mit alten belgischen Gewehren und acht Schuss Munition ausgerüstet. Später rückte auch noch der Volkssturm aus Belecke an. Der Volkssturm aus Altenbüren, alle Männer zwischen 16 und 70 Jahren, mussten um 3 Uhr morgens antreten und mit dem Bau von Straßensperren und Erdlöchern Richtung Brilon beginnen. Durch ganze Tal Richtung Osten wurde eine weitmaschige Verteidigungslinie aufgebaut. Dorfbewohner schickten eine Nachricht an den US-Kommandanten von Brilon mit der Bitte um Besetzung. Der Bürger Franz Henne hisste gar die weiße Fahne am Haus. Diese musste sofort entfernt werden und Henne floh in den Wald, um einer möglichen Erschießung zu entgehen. Frauen und Kinder flohen nach Eßhoff oder suchten Zuflucht im Schwarzen Stollen des Windberges oder im Schieferstollen des Antfelder Ochsenbergs. Am zweiten Ostertag dem 2. April begann der Beschuss des Dorfes während des Hochamtes in der Kirche, dem nur zwei deutsche Geschütze antworteten. In der Kirche wurden drei Kinder verwundet und es brach Panik aus. Zwei Häuser gerieten in Brand und bis auf wenige Bewohner floh der Rest der Einwohner in einer Feuerpause. Gegen 15 Uhr begann der Vormarsch der US-Truppen in drei Angriffskeilen. Als den Angreifern Abwehrfeuer aus Maschinengewehren und Granatwerfern entgegenschlug begann ein massiver Beschuss. 25 Häuser gerieten in Brand und das ganze Dorf war in Rauch und Flammen gehüllt. Um 17 Uhr war Altenbüren erobert. Der Bürgermeister Hermann Dierks wurde von einem US-Soldaten erschossen, obwohl er sich bereits ergeben hatte und waffenlos war. Am 3. und 4. April wurden 38 Deutsche Kämpfer, darunter 18 vom Volkssturm aus Sundern und Neheim, auf dem Dorffriedhof begraben. An der US-Sanitätsstelle im Südfeld zwischen Brilon und Altenbüren sollen 70 tote und verwundete Amerikaner aufgeladen worden sein. Am 6. April zog die Masse der US-Truppen Richtung Antfeld weiter. Ein US-Posten erschoss am 8. April in Altenbüren Josef Schmidt, welcher als Wehrmachtsoldat in Zivil aus Meschede zu seinen Eltern im Dorf fliehen wollte. Ein Einwohner stieß am 10. April im Eichholz auf sechs durch Genickschuss ermordete deutsche Soldaten. In Krämers Kamp und Roßkammes Kuhle wurden das umgekommene Vieh, 4 Pferde, 82 Stück Rindvieh und über 200 Schweine verscharrt.
Im Zweiten Weltkrieg fielen 58 Altenbürener als Soldaten, davon die meisten an der Ostfront, oder starben in Kriegsgefangenschaft.