Ansprache des OV Volker Dietrich zum Volkstrauertag am 19.11.2023
Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Gäste,
Albert Schweitzer, ein Friedensnobelpreisträger, hat einmal gesagt:
„Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens.“
Der Volkstrauertag ist ein Blick zurück, ein Blick in die Vergangenheit – ein Blick auf Soldatengräber. Er ist den Opfern der Kriege und der Gewaltherrschaften gewidmet.
Jedoch soll er auch in der Gegenwart zum Frieden mahnen.
Wir alle haben uns aus diesem Grund hier amEhrenmal in Altenbüren eingefunden. Ich freue mich sehr, dass Sie alle gekommen und heute dabei sind.
An diesem Volkstrauertag stehen wir zusammen, vereint im Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und den aktuellen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten sowie allen anderen Kriegen, in der Zahl 20, weltweit. Wir erinnern uns an die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit und schauen zugleich besorgt auf die gegenwärtigen Entwicklungen und die Zukunft.
Die Opfer, die in den Weltkriegen und in den aktuellen Konflikten ihr Leben ließen, mahnen uns zur Besonnenheit und zur Verantwortung. Die Schrecken des Krieges sollten uns immer daran erinnern, wie kostbar der Frieden ist und wie wichtig es ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Kriege zu verhindern und Konflikte friedlich zu lösen.
Die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten schmerzen uns zutiefst. Menschen leiden, Familien werden auseinandergerissen, und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft scheint fern. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in diesen Regionen Tag für Tag mit der schlimmen Realität des Krieges konfrontiert sind.
Aber nicht nur das, was in der Ferne geschieht, sollte uns an diesem Tag beschäftigen. Wir müssen uns auch unserer Verantwortung bewusst sein, unsere Demokratie und unsere Werte zu schützen. Denn Freiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind keine Selbstverständlichkeiten, sondern Werte, die verteidigt und gepflegt werden müssen.
In unserer Geschichte haben wir gesehen, wohin politische Extreme und die Erosion der Demokratie führen können. Die Weimarer Republik in Deutschland steht als warnendes Beispiel dafür, wie politische Instabilität und Extremismus letztendlich zum Zweiten Weltkrieg führten.
In unseren heutigen Zeiten erleben wir eine gefährliche Entwicklung in der politischen Landschaft unseres Landes und auch in anderen Teilen der Welt. Der Respekt vor dem demokratischen Prozess und die Einhaltung der Menschenrechte scheinen an Einfluss zu verlieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Geschichte sich wiederholt. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Demokratie und unsere Grundwerte zu schützen.
Die Aufrechterhaltung der Demokratie erfordert das Engagement von uns allen. Es erfordert, dass wir uns aktiv an politischen Prozessen beteiligen, uns gegen Extremismus und Intoleranz stellen und für die Rechte und Freiheiten aller Bürger eintreten. Wir müssen eine starke und offene Gesellschaft schaffen, in der Vielfalt geschätzt wird und in der Diskussion und Dialog anstelle von Gewalt und Hass dominieren.
Unsere heutige Kranzniederlegung ist nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Ausdruck unserer Entschlossenheit, für den Frieden, die Demokratie und die Menschenrechte einzustehen. Lassen Sie uns gemeinsam an diejenigen denken, die ihr Leben für den Frieden geopfert haben, und uns verpflichten, für eine Welt zu kämpfen, in der solche Opfer nicht mehr notwendig sind.
Möge dieser Volkstrauertag uns daran erinnern, dass Frieden und Freiheit wertvoll sind und dass wir alle einen Beitrag leisten können, um sie zu bewahren. Lassen Sie uns gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der Krieg und Unterdrückung keine Chance haben. Wir sind die Wächter der Demokratie und des Friedens, und es liegt in unserer Hand, eine bessere Zukunft zu gestalten.
Vielen Dank.